Johannes Tölle

Blog

In diesem Blog werde ich regelmäßig unregelmäßig über meine Erlebnisse in den USA berichten.

  1. Urlaub
  2. Nach drei Monaten
  3. Meine ersten Monate in den USA

Urlaub

Ende Juni war es dann so weit und Kati ist in Kalifornien angekommen. Ich musste allerdings noch eine Woche arbeiten, bevor wir Kalifornien erkunden konnten. Aus diesem Grund haben wir versucht abends etwas zu unternehmen und Los Angeles zu erkunden. Wir sind daher zum Hollywood Zeichen, Griffith Observatory und Santa Monica Pier gefahren.

Am 01.07 ging es dann endlich los! Die erste Etappe war relativ kurz und führte uns in die Sierra Nevada nach Lone Pine. Lone Pine ist ein relativ kleiner, aber sehr schöner Ort und erinnert direkt an Western. Aus diesem Grund wurden rund um diese Stadt auch viele Western gedreht und wir haben in einem Motel übernachtet, welches bekannt dafür ist, das viele Darsteller, wie zum Beispiel John Wayne, hier übernachtet haben.

Am nächsten Tag ging es dann zuerst nach Mammoth Lake, was ein bekanntes Skigebiet ist. Von dort sind wir durch den Yosemite zu unserer nächsten Zwischenstation Mariposa gefahren. Von Mariposa aus kann man Shuttle Busse zu den Hauptwanderrouten im Yosemite nehmen.

Weil wir vergessen hatten vorab den Bus reservieren, haben wir einen sehr frühen Bus am nächsten Morgen zum Yosemite genommen, um dort einen Tag zu wandern. Wir haben uns für eine mittelschwere Route entschieden, die uns entlang zwei wunderschönen Wasserfällen geführt hat.

Am Nationalfeiertag (04.06) sind wir dann am Lake Tahoe angekommen. Lake Tahoe ist bekannt für sein klares Wasser und die vielen Berge um den See herum. Hier haben wir dir folgenden zwei Tage verbracht und ein wenig entspannt.

Am letzten Abend wollten wir noch ein Bier in einer Brauerei trinken. Als wir zu Fuß auf dem Weg zu dieser waren, hat ein Bär ungefähr 40 Meter vor uns die Straße überquert. Im Anschluss habe ich gelesen, dass es völlig normal ist und das ungefähr 20 Bären auf dem Stadtgelände von South Lake Tahoe leben.

Im Anschluss ging es dann wieder in den Trubel einer Großstadt. Wir sind nach San Francisco gefahren. San Francisco ist meiner Meinung nach eine wirklich schöne und interessante Stadt, die sehr viel zu bieten hat. Wir haben uns 3 ganze Tage zeitgenommen die Stadt zu erkunden.

Auf dem Weg zur Golden Gate Bridge haben wir ein deutsches Lokal gefunden. Ich hatte großen Hunger auf eine Bratwurst und deswegen haben wir dort etwas getrunken und gegessen. Zu meiner Überraschung gab es sogar Uerige.

Nach unserer Zeit in San Francsisco haben wir uns dann auf den Weg zurück nach Los Angeles gemacht. Wir sind den wunderschönen Highway Number One gefahren. Leider hatten wir ein wenig Pech und es war sehr bewölkt. Dies scheint in dieser Zeit im Jahr häufig der Fall zu sein. Nichts desto trotz haben wir versucht das beste aus der Situation zu machen.

Nachdem wir zurück in LA waren, hatten wir noch ein paar Tage Zeit etwas zu unternehmen. Ein Highlight war unser Tag in den Universal Studios. Die Universal Studios sind wie eine Art Freizeitpark aufebaut und man kann, neben der bekannten Universal Studio Tour, auch andere Shows (zum Beispiel Stunt Show) und Hogwarts besuchen.

Nach drei Monaten

Nun sind es schon über drei Monate, die ich in den USA bin und ich bin voll im Alltag angekommen. Während der Woche bin ich am arbeiten und abends versuche ich ein wenig Sport zur Ablenkung zu betreiben. Am Freitag gibt es dann meistens ein oder zwei Bierchen mit den Arbeitskollegen in einem Restaurant. Nichtsdestotrotz gab es auch das ein oder andere Erlebnis in der Zeit seit meinem letzten Blog. Darüber möchte ich hier ein wenig berichten.

Am 04.05 ging es mit Arbeitskollegen zu einem Baseballspiel der LA Dodgers. Das Stadion ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ausnahmsweise) sehr gut zu erreichen und Sportereignisse sind immer ein Erlebnis in Amerika. Passend dazu gab es einen Dodger Dog (nichts anderes als ein überteuerter Hot Dog) und Knoblauch Pommes. Für ein Baseballspiel fand ich das Spiel relativ ereignisreich und wir konnten den ein oder anderen home-run bestaunen. Ich hoffe, dass ich es in meiner Zeit hier auch noch zu anderen Sportereignissen schaffe. Allerdings sind Football oder Basktetballspiele relativ teuer.

Am 20.05 hatte ich das Glück von Carmen und Vanessa zu einem Wochenende in Big Bear eingeladen zu werden. Ich wurde in Riverside eingesammelt und dann ging es auch schon in die Berge. Big Bear ist ein relativ nahegelegener Ort in den Bergen. Im Winter kann man hier Skifahren und im Sommer wandern und auf dem See, der direkt an den Ort grenzt, Wassersport betreiben. Vielleicht ein wenig überraschend, sind einige Skigebiete gut von LA aus zu erreichen, denn mehr oder weniger im direkten Hinterland befinden sich hohe Berge. Der Ort Big Bear liegt zum Beispiel auf über 2000 m. Dort haben wir drei Tage bei super Wetter verbracht und die Zeit genossen. Es gab sogar einen deutschen Imbiss mit leckerem Kartoffelsalat und Köstritzer Schwarzbier.

Eine Woche später ging es dann mit Mitbewohnern zu einem nahe gelegenem Wanderfahrt. Direkt an Pasadena grenzen bereits einige Berge, in denen man schön wandern kann. An dem gleichen Wochenende habe ich auch mit Arbeitskollegen eine der vielen kleineren Brauereien hier besucht. Hier konnte man sogar, wenn man Karaoke singt, ein Freigetränk bekommen. Ich habe mich allerdings nicht getraut.

Am darauf folgendem Wochenende habe ich dann an einem Tischtennisturnier in der Nähe von Santa Monica teilgenommen. Der Inhaber des Tischtennisclubs hier in Pasadena hat dort nämlich auch einen Club und hat mich netterweise mit dem Auto mitgenommen. Er ist Schweizer und wir konnten daher zur Abwechselung ein wenig deutsch reden. Das Turnier hat wirklich viel Spaß gemacht und ich habe es immerhin bis ins Halbfinale geschafft.

Letztes Wochenende wurde ich von einem britischen Kollegen zu einer Aufnahme der BBC auf dem Caltech Campus mitgenommen. Es war ein komödiantischer/wissenschaftlicher Podcast über Exoplaneten mit einigen Forschern vom Caltech und auch Comedians aus Großbritannien. Unter anderem war Eric Idle von Monty Python dabei.

Nächste Woche muss ich jetzt noch arbeiten, aber dann habe ich zwei Wochen Urlaub. Kati kommt aus Deutschland, ich habe ein Auto gemietet und wir werden einen Roadtrip machen. Der nächste Blog wird daher sicherlich sehr ereignisreich. Seit gespannt!

Meine ersten Monate in den USA:

Am 09.03 bin ich bei strahlendem Sonnenschein in Los Angeles gelandet. Die Sonne war direkt eine willkommene Ablenkung zu dem regnerischen Wetter in Deutschland. Den Weg nach Pasadena habe ich dann mittels Uber angetreten. Dort habe ich die ersten Wochen in einem AirBnB übernachtet. Das AirBnB war sehr schön und in east Pasadena gelegen. Der Vermieter arbeitet als Ingenieur am Jet Propulsion Laboratory (JPL). Das JPL ist ein Teil vom Caltech und baut und entwickelt unter anderem Satelliten und Raumsonden für die NASA. Er selbst hat zum Beispiel an den Reifen des Mars Rovers gearbeitet, was ich sehr spannend fand. In den Tagen nach meiner Ankunft habe ich die üblichen organisatorischen Aufgaben wie Bankkonto und SIM-Karte erledigt.

Ich habe mir sogar ein Fahrrad gekauft, um hier ein wenig mobil zu sein. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier so gut wie nicht und die meisten Leute fahren selbst für die kürzesten Strecken mit dem Auto. Ich versuche also als langjähriger Münsteraner den Leuten zu zeigen, dass man auch gut Fahrrad fahren kann. Natürlich musste ich auch in den ersten Tagen einen Burger bei In and Out essen.

Neben den ganzen großen Ketten gibt es hier aber viel anderes leckeres Essen. Besonders viele mexikanische und asiatische Restaurants gibt es, bei denen man authentisches und leckeres Essen bekommt. Ich habe bereits sehr viele verschiedene asiatische Nudelsuppen probiert. In der ersten Woche habe ich dann auch auch einen Tischtennisverein gefunden.

Am 15.03 habe ich dann angefangen am Caltech zu arbeiten. Die Universität ist relativ klein, aber das Gelände ist sehr schön. Viele bekannte Chemiker und Physiker haben hier geforscht und forschen noch immer hier. Ein Beispiel ist das Büro von Prof. Rudolph Markus, welches direkt neben dem Büro von meinem Professor ist. Dieser hat 1992 den Nobelpreis für Chemie gewonnen.

Am 26.03 bin ich dann in meine erst mal festere Unterkunft umgezogen (bei meinen wenigen Sachen war das eine Uber fahrt). Ich wohne jetzt in einem Haus mit 4 Mitbewohnern. Das Haus ist ganz in der Nähe der Uni und ich brauche morgens nur 10 min. mit dem Fahrrad. Besonders schön finde ich, dass ich mein eigenes Badezimmer habe.

Über Ostern ging es dann mit dem Zug nach San Diego. Die Zugstrecke ging eine lange Zeit direkt am Meer entlang und war daher wunderschön. In San Diego habe ich Vanessa besucht. Das Wochenende war sehr schön und wir haben in North Park viel leckeres Bier aus den vielen kleinen Brauereien getestet. Am Ostersonntag sind wir dann, wie es sich gehört, mit einem Brunch und einem Bloody Marry in den Tag gestartet.

Nach guten zwei Monaten muss ich sagen, dass ich langsam angekommen bin. Ich arbeite viel und versuche Fortschritte mit meiner Forschung zu machen. Allerdings musste und muss ich immer noch viele neue Dinge lernen, was ich sehr spannend und herausfordernd finde. Außerhalb der Arbeit versuche ich auch das gute Wetter zu genießen und das ganze Fast Food mit ein wenig Sport auszugleichen. Neben Tischtennis habe ich auch eine Fußballgruppe gefunden, mit denen ich versuche, einmal die Woche zu spielen.